DPSG Salach

Geschichte des Stammes Salach

1952–1961: Och ist der süß: Der junge Stamm Salach

Reise in die 50er-Jahre

Eines der ersten Fotos des Stammes aus den 1950er-Jahren.

Der Stamm Salach wurde 1952 von den Brüdern Rainer und Kuno Karremann gegründet. Die erste Salacher Sippe war die Sippe Büffel. Nach kurzer Zeit gab es bereits drei Sippen mit jeweils sechs Pfadfindern im Alter von 16 und 17 Jahren. Als wichtigste Fahrt in den ersten zehn Stammesjahren kann wohl die Fahrt der Sippe Büffel 1957 zum 9. World Scout Jamboree in Birmingham zum 50-jährigen Bestehen der Weltpfadfinderbewegung angesehen werden. Ansonsten war der Stamm viel in der näheren Umgebung unterwegs und man ging gemeinsam Skifahren, Klettern oder Fahrradfahren. Alle 14 Tage waren die Pfadfinder so gemeinsam unterwegs und bereisten mit ihren Fahrrädern u.a. den Ebnisee und Brüssel oder unternahmen auch Touren in Dänemark oder auf Korsika. Wie aktiv der Stamm Salach schon in jungen Jahren war, zeigt sich auch daran, dass in den Sippen stundenlang Drachen gebaut wurden, mit denen man an Drachenwettbewerben teilnahm. Um das aktive Stammesleben finanzieren zu können, wurden Krippen gebaut und verkauft. Die Eltern und die Salacher Bevölkerung wurden zu sogenannten Elternabenden eingeladen, bei denen die Salacher Pfadfinder ein buntes Unterhaltungsprogramm darboten. Durch die dort eingesammelten Spenden kam zusätzlich etwas Geld in die Stammeskasse.

1962–1971: Die erste Wölflingsmeute im Gau Hohenstaufen

Hier geht's zur Feier mit Grillstecken und Erfrischungsgetränken: Georgsfeier 1966

Bei der Georgsfeier im Jahre 1966 fand man neben Essens- und Trinkgelegenheiten auch ein paar Leiter und Wölflinge vor.

Bis 1962 gab es im Gau Hohenstaufen keine Möglichkeit für Kinder unter 11 Jahren den Pfadfindern beizutreten. Der Stamm Salach gründete damals die erste Wölflingsmeute. Schnell zählte der Stamm 40 Wölflinge, die sich u.a. für die durchgeführten Dschungelläufe begeisterten. Um dem immer größer werdenden Stamm Platz bieten zu können, wurde in den Jahren 1962/1963 das Marienheim aufgestockt und die Räumlichkeiten erstellt, in denen sich heute immer noch die Gruppenräume der DPSG Salach befinden. Nicht nur die neuen Wölflingsmeuten waren aktiv und oft unterwegs. So baute z.B. die Sippe Tiger mit Blechtafeln ein Windrad, mit dem eine Autobatterie aufgeladen werden konnte. Sie wurde mit der bundesweiten Auszeichnung einer KIM-Sippe bedacht, womit sie die einzige KIM-Sippe im Gau wurde. Neben kleineren Lagern sind vor allem die Teilnahmen am Landeslager 1965 in Fürstenberg mit insgesamt über 1.000 Pfadfindern und das Gaulager in Heubach 1962 zu nennen, bei dem Totempfähle geschnitzt wurden, die sich heute immer noch in Stammesbesitz befinden. Viele Fahrten wurden damals mit den stammeseigenen Faltbooten durchgeführt und es wurden auch Boote aus Gips und Kunststoff eigenständig hergestellt. Seit 1962 setzt sich die DPSG mit ihrer Jahresaktion Flinke Hände, Flinke Füße für die gute Sache ein und sammelt Spenden für Projekte in den Bereichen Behindertenarbeit, Entwicklungshilfe, Umweltschutz und interkulturelles Lernen. In den 1960er-Jahren beteiligte sich der Stamm Salach an der Spendenaktion mit durchgeführten Lumpen- und Alteisensammlungen.

1972–1981: Emi tritt in den Stamm ein

Beim Kreis mitmachen. Aber immer daran denken: Rechts über links: Johannisfeier im Jahre 1980

Die Gemeinschaft der Salacher Pfadfinder bei der Johannisfeier im Jahre 1980.

In den 70er-Jahren waren die Aktivposten der vergangenen Jahre durch die Gründung eigener Familien nicht mehr in der Lage, die ehrenamtliche Leitung einer Gruppe zu übernehmen, woraufhin sich die Stammesgröße auf ca. 20 Mitglieder reduzierte. 1978 wurde dann von ehemaligen Leitern ein erfolgreicher Wiederbelebungsversuch durch die Gründung neuer Gruppen gestartet. Vor allem die Durchführung eines Schaulagers im Schulhof der Staufeneckschule zum 50. Jubiläum der DPSG im Jahre 1979 brachte einen Zulauf an neuen Mitgliedern, so dass der Stamm in den folgenden Jahren stets zwischen 60 und 80 Mitglieder zählte. Im Jahre 1979 nahmen die Salacher Rover an einem internationalen Ranger-/Rover-Camp in Salzburg teil. Die DPSG-Jahresaktion Flinke Hände, Flinke Füße wurde in den 1970er-Jahren im Stamm wortwörtlich genommen. Stammesmitglieder boten ihre Mithilfe bei Arbeiten im Haushalt gegen eine Geldspende an. Zusätzlich wurden Tanzabende und Basare auf der Straße organisiert. 1980 wurde dann im Marienheim der erste Salacher Floh- und Trödelmarkt durchgeführt, der sich in den folgenden Jahren immer mehr vergrößerte und schnell zu einer festen Veranstaltung im Stammes- und Gemeindeleben wurde. Zur Finanzierung der eigenen Jugendarbeit wurde 1980 ebenfalls zum ersten Mal ein Weihnachtsbasar, eine Art Weihnachtsmarkt, u.a. mit dem Verkauf von Wurzelkrippen veranstaltet.

1982–1991: Emeringen so weit das Auge reicht

Den unrenovierten Ebersberg noch genauer betrachten: Stammesausflug Ebersberg 1983

Obwohl meistens in Emeringen, fuhr der Stamm auch mal auf den Ebersberg, wie hier im Jahre 1983.

Das 30-jährige Bestehen des Stammes wurde 1982 mit einem Schaulager auf dem Schulhof gefeiert. Der Stamm beteiligte sich weiterhin auch aktiv am Gemeindeleben, z.B. am Salacher Straßenfest, wo er u.a. ein Ponyreiten anbot, Eis verkaufte oder ein Mäuseroulette mit Speedy Gonzales veranstaltete. Den Großteil der Sommerlager in den 80er-Jahren verbrachte man als Stammeslager in Emeringen bei Zwiefalten an der Donau. Neben den regelmäßig stattfindenden Aktionen gab und gibt es im Salacher Stamm auch immer wieder einmalige Projekte, die aus vielerlei Interessen heraus angegangen werden. So wurde zum Beispiel 1986 mit Die Lilie zum ersten Mal eine Art Stammeszeitung herausgegeben und 1991 von der Roverrunde das erste selbsterstellte Stammes-Liederbuch s’Büchle für die gemeinsamen Lagerfeuerabende veröffentlicht.

1992–2001: Die Idee von einem Rock open air in Salach

Probier's mal mit Gemütlichkeit: Dschungellauf 1992 in Holzhausen

Jahrzehnte lang beliebt in Stamm und Bezirk: Der Dschungellauf. Hier im Jahre 1992 in Holzhausen.

Anfang der 90er-Jahre hielt im Stamm Salach dann auch die Koedukation (Gruppen mit Mädchen und Jungen) ihren Einzug, wovon besonders die älteren Altersgruppen profitierten. Teilweise konnte der Stamm eine Roverrunde von knapp 30 Mitgliedern vorweisen. Dass es den Stamm Salach bereits 40 Jahre lang gab, wurde 1992 dann fast schon traditionell mit einem Schaulager auf dem Schulhof gefeiert. Durch die Jahresaktion 1992 wurde auf den Bürgerkrieg in Ruanda aufmerksam gemacht und der Stamm knüpfte im Rahmen der Jahresaktion Kontakte zu ruandischen Pfadfindern. Dass das Engagement und Interesse der Salacher Pfadfinder nicht an den Ortsgrenzen Halt macht, zeigt sich an vielen Aktionen. So waren z.B. auch Salacher Pfadfinder bei der Renovierung von Schloss Ebersberg beschäftigt, das 1996 mit wachgeküßt wiedereröffnet wurde oder eine Gruppe aus dem Stamm fuhr 1995 zum Kirchentag nach Hamburg, um nur zwei Beispiele zu nennen. Aus dem Interesse der Pfadfinderstufe entstand 1995 die Stammeszeitschrift Donnerbalken-Report. Im Jahre 1994 entstand im Stamm eine Initiative zur Gründung eines Jugendgemeinderates in Salach. Mehr als 1.000 Unterschriften wurden gesammelt und Werbung für ein entsprechendes Gremium und damit ein Sprachrohr für die Jugendlichen in Salach gemacht, so dass im Jahre 1996 die erste Jugendgemeinderatswahl stattfinden konnte. Ehemals aktive Pfadfinder des Stammes gründeten 1997 den DPSG Förderverein e.V., der heute ca. 50 Mitglieder zählt und den Stamm seitdem bei einigen Stammesaktionen im Jahr tatkräftig unterstützt und auch bei Materialbeschaffungen finanzielle Unterstützung leistet.

If you are ready to rock: Rock im Dorf im Jahre 2000

Regionale und überregionale Bands spielten bei 11 Auflagen von Rock im Dorf. Foto aus dem Jahre 2000.

1997 wurde zum ersten Mal zusammen mit dem Jugendgemeinderat Salach das Musikfestival Rock im Dorf auf dem Salacher Straßenfest organisiert. Ständige Weiterentwicklung brachte einen großen Erfolg, auch über die Landkreisgrenzen hinweg. Mit Besucherzahlen, die an der 6.000er-Grenze kratzten, war Rock im Dorf zehn Jahre lang ein Highlight in Salach. Mit der Initiative zur Gründung des Jungen Chores starteten Stammesmitglieder 1998 ein weiteres erfolgreiches Projekt, das mittlerweile längst eigenständig und zum festen Bestandteil in der Gemeinde geworden ist. Der Chor firmiert heute mit etwa 40 Sängerinnen und Sängern unter dem Namen Chor con spirito. Im Jahre 1999 fand zum ersten Mal die Aktion Sonnwendfeuer statt, die bereits zu Beginn einen großen Anklang fand. Von 2002 bis 2004 führten die Salacher Pfadfinder die Veranstaltung zusammen mit der Feuerwehr Salach durch und konnten jedes Jahr ca. 2.500 Besucher begrüßen.

2002–2011: Bleibt alles anders

Mit auf der La Ola-Welle reiten in Emeringen: Jubiläums-Stammeslager in Emeringen 2002

Bezüglich der Größe von Lagerbauten und Teilnehmern muss man in den Stammesarchiven erst einmal ein mit dem Stammeslager 2002 in Emeringen vergleichbares Sommerlager finden.

Im Jahre 2002 feierte der Stamm Salach sein 50-jähriges Bestehen. Keine normale Feier stand auf dem Programm, sondern etwas Einmaliges wurde im Rahmen des Jubiläumjahres geschaffen: Die Salacher Jugendstiftung. Insgesamt 40 Veranstaltungen mit insgesamt über 30.000 Besuchern (u.a. Theateraufführungen, Konzerte oder das große Maisfeldlabyrinth) wurden organisiert. Über 40 Gruppierungen, Vereine, Organisationen und Firmen beteiligten sich. Am Ende konnte ein Betrag von 105.000 € der neu gegründeten Salacher Jugendstiftung als Stiftungskapital zur Verfügung gestellt werden. Durch das starke Engagement in der Öffentlichkeit wuchs die Größe des Stammes auf ca. 100 Kinder und Jugendliche an. Eine große Gruppe von Rovern und Pfadfindern fuhr 2003 gemeinsam zum 1. Ökumenischen Kirchentag nach Berlin. Rechtzeitig zum Stammeslager 2004 in Thale wurde die stark überarbeitete Liederbuch-Ausgabe vom s’Büchle, s’Buch, von einem Projektteam fertiggestellt. Einige Stammesmitglieder waren weiterhin auf Bezirks- und Diözesanebene aktiv und die Stufen besuchten größere Zeltlager. So war die Jupfistufe 2006 auf dem Jungpfadfinder-Bundeslager Passwort blau, die Wölflingsstufe 2008 auf dem Bundeslager der Wölflingsstufe Meuterei und die Roverstufe 2011 auf dem 22. World Scout Jamboree zusammen mit 40.000 Pfadfindern aus aller Welt in Schweden. Das 100-jährige Bestehen der Pfadfinderbewegung feierte der Stamm in Salach am 22.2.2007 mit der Einweihung einer Gedenkplatte auf dem Rathausplatz und im August 2007 auf dem Landesjamboree in Bruchsal gemeinsam mit ca. 6.000 Pfadfindern.

Wer sich heute noch nicht versprochen hat: Landesjamboree 2007 in Bruchsal

Die DPSG Salach mit tausenden Pfadfindern und Robert beim sunrise promise auf dem Landesjamboree zum 100-jährigen Bestehen der Pfadfinderbewegung im August 2007.

Die Salacher Roverrunde nahm 2008 am Rover-Bundesunternehmen rbu08 teil und führte im Zuge des Unternehmens, zusammen mit Rovern aus Eislingen und Göppingen, u.a. ein 24h-Rollstuhlrennen durch. Die durchgeführten Projekte der Rover im Bezirk wurden auf Bundesebene mit einem Projekt-Oscar und der Verleihung des Scouts of the world-Awards honoriert. Gemeinsam mit dem Bezirk nahm der Stamm 2009 an der 72-Stunden-Aktion des BDKJs teil und gestaltete dabei u.a. die Außenanlagen eines Salacher Kindergartens neu. Da der Pfadfinderflohmarkt von Jahr zu Jahr wuchs und das Marienheim aus allen Nähten platzte, fand der Flohmarkt 2010 zum ersten Mal in der Salacher Stauferlandhalle statt. Auch im neuen Jahrtausend waren die Salacher Pfadfinder im Zuge ihrer Sommerlager gerne auf Reisen. Weiter weg nach Schweden (Rover 2003 und 2011) oder auch ganz in die Nähe (Bezirkslager 2011 auf dem Schachen mit dem gesamten Stamm) trieb es dabei die Stammesmitglieder. Auch die traditionellen Bootsfahrten (u.a. auf der Loire oder auf einem Segelschiff in Holland) fehlten dabei nicht. Im Stammeslager 2010 in Neudietendorf gab es zudem zum ersten Mal eine tägliche Lagerzeitung. Das wiederaufgenommene Projekt Donnerbalken-Report wurde anschließend noch drei Jahre als Stammeszeitung weitergeführt. Dass Pfadfinder weltoffen statt kleinkariert sind, konnten die Salacher Pfadfinder beim 2010 durchgeführten Jahresaktionstag zum Thema Kinderrechte in Bolivien und in der ganzen Welt, sowie beim Besuch von zwei südafrikanischen Pfadfindern, die im Zuge der Jahresaktion Flinke Hände, Flinke Füße als Klimabotschafter in Deutschland unterwegs waren, beim Schaulager 2011 erleben. Seit 2011 organisiert der Stamm zusammen mit dem DPSG Förderverein den Salacher Weihnachtsmarkt in Eigenregie.

seit 2012: Mit 60 Jahren, da fängt das Leben an

Zum warmen Leberkäs: Der Jubi-Abend im Jahre 2012 zum 60-jährigen Bestehen des Stammes

Freundschaft, die zusammenhält, so verändern wir die Welt. Flinke Hände und flinke Füße beim Jubiläumsabend 2012.

Das Jubiläumsjahr 2012 wurde zum einen öffentlich mit einem Schaulager mit Gottesdienst auf dem Schulhof gefeiert und zum anderen intern mit allen aktiven und ehemaligen Pfadfindern bei einem großen Jubiläumsabend in der Stauferlandhalle. Neben neuen Jubiläums-T-Shirts gab es dann am Ende des Jubiläumsjahres für die interessierten Leser eine Festschrift über die ersten 60 Jahre des Stammes. Am Diözesanlager Mini Mundo 2012 in Thalmässing mit 1.200 Pfadfindern nahm auch der Stamm Salach mit allen Altersstufen teil und ein Jahr später fuhr der Stamm geschlossen zum Sommerlager nach England zu seinen dortigen Austauschpfadfindern.

Im Jahr 2014 verbrachte die Pfadistufe ihr Stufenlager drei Wochen lang in Südafrika. Neben dem Treffen einer Salacher Pfadfinderin und dem Besichtigen von ein paar Sehenswürdigkeiten, stand auch die Mitarbeit in einem Pfadfinderprojekt vor Ort, sowie das Kennenlernen der südafrikanischen Pfadfinder auf dem Programm. 2013 fand der Spatenstich zum Bau unseres Materiallagers statt, nachdem die bisherigen Räumlichkeiten keinen Platz mehr für eine Lagerung des Materials boten. Nach viel Eigenleistung beim Bau konnte dann das Materiallager im Jahr 2015 feierlich eröffnet werden.